Biografie

Ivan Vukušić ist 1922 in Zivi Bunari bei Jablanac neben Senj geboren, lebte jedoch auf der Relation großer Städte – Zagreb, Rom, Florenz, Wien, Paris, Düsseldorf. In den Augen der Öffentlichkeit trat er 1952 plötzlich in der Kunstwelt mit dem wunderbaren Poträit des Dichters Frano Alfirević hervor, einem antologischen Werk und vielleicht dem besten Poträit auf dem Gebiet der kroatischen Bildhauerei der Nachkriegszeit.

Von 1952 bis 1958 entstehen die Poträits von August Senoa, Davor Jerković, Zlatko Baloković, Tin Ujević, Ivan Ribar, Zlatko Tomić u.a.
Weder damals noch später war Vukušić mit dem Phänomen der absstrakten Kunst belastet außer in einigen wenigen Werken von insgesamt 1000 Aquarelle, etwa 200 Ölgemälde und mer als 100 Skulpturen.
Im Jahren 1958 wurde in Senj Vukušić skulpturale Komposition „Auf ewiger Wache“ aufgestellt. Hier zeigt er einen natürlichen Sinn für die Monumentalität, für die Logik des Handlungskreises, die das hervorragende Prinzip, im Vereinen einzelner Figuren ist. Auf diese Weise werden das Statische und das Dekorative beim Schaffen grosser Denkmäler, die nach einer Bestellung angefertigt werden, umgangen. Die vorgegebene Thematik rechtfertigt die Heftigkeit eines anderen Denkmals, das unter dem Titel „Pieta“ 1961 in Jablanac aufgestellt wurde.
In den 60er Jahren entstanden noch etwa ein Dutzend skulpturaler Skizzen. Einige von ihnen entstanden unter dem Einfluss von Osip Zadkine, mit dem Vukušić seinerzeit während seines Aufenthalts in Paris in freundschaftlicher Beziehung stand. Vukušić nahm dennoch nur für kurze Zeit Zadkins emphatische und monumentale Plastizität an.
Vukušić maltechnische Methode beim Schaffen von Ölgemälden und Aquarellen zeigt eine genetische Entwicklung an, da sie in sich eine gewisse Ganzheitlichkeit besitzt.

In jenem riesengroßen Raum, den die abstrakte Kunst nach den 50er Jahren eröffnet, tendiert er zu einem anscheinend unmöglichen Kompromiss, ähnlich dem Künstler De Stael, der dahinstrebte, dass seine Leinwand sowohl figurativ als auch abstrakt sein sollte.
Van Gogh ist ein Medium für Vukušićs eigene Reflexionen. Diesem Kreis des “Verbundensseins” gehören auch der Blaue Reiter, Jean Miro, Bernard Buffet, sowie die häufigen Sprünge zum Expressionismus an.Sie alle sind Verbindungsglieder für Gegenwart und Zukunft. Zum Opus von Vukušić gehören unzählige iluminierte und transparente Aquarelle. Sie zeichnen sich durch helle Töne, durch kristallklare Farben aus, die von dem Graphismus des Pinsels begleitet werden, hinter welchem sich eine Pointe verbirgt, weil sie fast immer mehrdeutig sind.
Hierher gehören auch zahlreiche Buchillustrationen und unzählige subtile Zeichungen, die in der Art von Skizzen ausgearbeitet sind.

Bozena Klicinović